Oder sollten wir sie lieber verhindern, alle Plattformen abschalten wo dies möglich ist, weil eh nur die bestehende Ordnung damit gefährdet wird, mit fortlaufender Kritik am Vorhandenen?
Sicher lässt sich das Zusammenleben viel einfacher gestalten, wenn es keine Widerworte gibt. Und in den Ländern, in denen das schon seit Jahrzehnten praktiziert wird, kann jeder diesbezüglich Erfahrung sammeln. Dort, wo die Bevölkerung sich den Anweisungen unterwerfen muss und ansonsten in die Arbeitslager deportiert wird, sind sich die Bewohner bewusst, dass freie Meinungsäußerung brandgefährlich ist und niemand wird einfach so drauflos denken und die herrschende Ordnung öffentlich kritisieren. Denn alle sind sich darüber klar, dass das ungut für die eigene Gesundheit ist.
Aber warum ist dieses Vorgehens nun so ein Erfolgsmodell überall auf der Welt?
Verwalter und Bestimmer sind es leid, jedesmal die Bürger fragen zu müssen, was sie denn wollen und wen sie den wollen, der die Verantwortung übernimmt. Es ist viel bequemer, einfach drauflos zu agieren, mit dem Gefühl, die Entscheider haben auch die Macht, gegen Unwillen erfolgreich vorzugehen und diesen zu unterdrücken. Man will nicht mehr diese permanente Kontrolle durch die Bürger. Sie wird als lästig empfunden.
So ist diese Entwicklung durchaus verständlich. Allerdings ist zu fragen, wo denn unterschiedliche Ansichten, sich jetzt kanalisieren sollen? Denn ein echter Wettbewerb verschiedener Ideen, scheint nicht mehr gewollt.
All dies geschieht gleichzeitig, mit einer Tendenz zur Weltgesellschaft. Wir werden nach und nach eine einzige Gesellschaft, mit entsprechenden Weltregierungen. Wie passt dies zusammen?
Wir Menschen werden sehen, dass abzüglich lokaler Unterschiede, Traditionen und Ritualen, wir eigentlich alle gleich und mit denselben Bedürfnissen und Orientierungen ausgestattet sind. Und wir werden dementsprechend die große Gesellschaft so gestalten, dass sie unser aller Anliegen gerecht sein kann.
So haben wir mit der Einschränkung der freien Meinungsäußerung eine Entwicklung vor uns, die dazu anregt nachzudenken, wie wir denn sonst unsere Anliegen in die Welt bringen und für Fortschritt sorgen können.