André Gorz, Reclaiming Work, Buch
Nur selbstbestimmte Arbeit gibt dem Menschen Würde. Wer im gesellschaftlichen System von Angebot und Nachfrage seine Arbeitskraft anbietet, verliert sie. Weil Nachfrage bedeutet, jemand anderes ruft die Person an, etwas zu tun. Dies hat aber nichts mit Selbstbestimmung zu tun und ist identisch mit Sklavenarbeit und Zwangsarbeit.
In letzter Zeit kommen häufiger die Forderungen von Politikern, die Bürger sollen verpflichtet sein, einen Gemeinschaftdienst für die Gesellschaft zu leisten. Und interessanterweise antworten auf diese Forderung andere Politische, dies sei eine Einführung von Zwangsarbeit.
Der Arbeitsmarkt globalisiert sich genauso, wie die Produktion und Verteilung von Produkten. Arbeitskräfte werden weltweit gesucht. Diese über-nationale Tendenzen werden konterkariert durch Versuche, nationale Orientierungen wiederzubeleben.
Kapital lässt sich nicht lokal binden, es wandert vielmehr dorthin, wo es am effektivsten sich realisiert. Liberalisieren und Deregulieren, bedeuten, diesen Prozess vor Ort in die Tat zu bringen.
Statt den Bürgern und ihrer Umgebung eine Sicherheit zu bieten, soll sich im Lebensumfeld der Menschen, die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und Marktgesetze gelten.
Das sind dann die negativen Entwicklungen. Jedenfalls werden sie so von vielen Bewohnern empfunden.
Samstag, 18. Oktober 2025
Entwicklungen im Arbeitsbereich
Samstag, 4. Oktober 2025
Welche Weltsicht ist die richtige ...
Die Weltanschauung, mit ihren Darstellungen und Taten und ihre Vertreter, mit ihren Texten und Aussagen, muss uns überzeugen, dass Ihre Sicht der Welt wahr ist und wir schauen, ob es ihr gelingt. - Wenn wir diese Sichtweise als Ausgangspunkt nehmen, wählen wir einen bestimmten Weg.
Die Aktivität liegt bei den anderen. Diese behaupten etwas und wollen uns überzeugen? Dann sollen sie es versuchen. Und wir warten ab, beurteilen, prüfen, entscheiden, ob es Ihnen gelingt.
Aber ist diese Situation so?
Mein Eindruck ist, dass Weltanschauungen manchmal mich nicht überzeugen wollen. Dafür machen sie teilweise zu wenig Öffentlichkeitsarbeit. Deren Vertreter stehen nicht, wie die Anhänger eines Glaubens auf der Straße, mit ihren Wägelchen und Flyern, um mich von der Existenz Gottes zu überzeugen. Diese verlangen kein Bekenntnis zu ihrer Weltanschauung und ihren Aussagen, wie es Regierungen und Parteien öfters von den Bürgern fordern. - Weltanschauungen können freilassend sein.
Aber wenn die Situation eine andere ist, was bedeutet das?
Aktiv werden muss derjenige, der sich für Themen interessiert. Dieser muss selbst-motiviert an die Sache herangehen. Dann ist es möglich, alle Äußerungen und Verhaltensweisen in einer Weltanschauung anzuschauen, zu studieren, zusammenzudenken, aber auch zu analysieren und zu bewerten. Ergänzende Betrachtungen von Aussagen in anderen Bereichen der Gesellschaft, vervollständigen das Bild. Sodass der Interessierte nach und nach zu einer Einschätzung gelangt, wie es wohl mit der einen Weltanschauung ausschaut, in Bezug auf seine persönliche Fragestellung.
Wie können solche Fragen aussehen?
Ich kann fragen, ist der Mensch auch ein geistiges Wesen. Ist der Mensch somit ein geistig-physisches Wesen und nicht bloß physisch? Ich kann fragen, gibt es eine geistige Welt. Kann eine solche Annahme berechtigt sein? Oder ist sie utopisch.
Jede Person kann diese Fragestellungen studieren. - Man liest verschiedenste Texte aus unterschiedlichen Bereichen, nutzt weitere Medien, Videos, Podcasts, Hörsendungen, Filme. Aussagen werden ausgewertet und zusammengestellt, damit sich ein Bild ergibt, wie die Dinge wohl einzuschätzen sind. Man recherchiert im Internet, sammelt weitere Daten zu diesem Themenkomplex und wenn dies sprachlich möglich ist, Aussagen zu solchen Fragen, in anderen Ländern. Wie gehen Menschen in anderen Ländern mit diesen Fragestellungen um, welche Perspektiven wurden dort entwickelt, bezüglich solcher Themen. Sodass der Interessierte nach und nach sich eine Kompetenz im Umgang mit diesen Sachverhalten erarbeitet.
Dann ist es möglich, von der bloßen Meinung sich zu entwickeln, zu einem Standpunkt in mancherlei Hinsicht und letztlich zu Urteilen, wie denn wohl die Dinge einzuschätzen sind.
Arbeit
Wie sollte Arbeit in den Gesellschaften organisiert sein? Heute haben wir in den Staaten eine Arbeitspflicht. Wer sagt, niemand müsse arbeiten, stellt die Situation nicht korrekt dar. Wer heute nicht für andere Personen, die einen Lohn zahlen können, arbeitet, hat kein Geld, um sich ernähren zu können. Also haben wir doch in allen Staaten eine Arbeitspflicht.
Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) wäre die Arbeitspflicht in den Gesellschaften abgeschafft. Dies ist unbedingt zu begrüßen. Weil die Arbeitspflicht die Würde der Bewohner verletzt. Niemand sollte verpflichtet sein, für andere Leute zu arbeiten.
Wie also sollte Arbeit in den Gesellschaften organisiert sein? Sie sollte für alle Bewohner freiwillig sein.
Aber manche Bürger sagen, dass es notwendig ist, zu arbeiten, damit Brot hergestellt wird und Getreide angebaut wird. Dies ist zwar richtig, aber die Entscheidung muss den einzelnen Bewohnern überlassen sein, bei welchen Aktivitäten sie sich engagieren wollen.
Falls die Gesellschaften für notwendige Arbeit gute Arbeitsbedingungen und Löhne bereitstellt, dann werden sich bestimmt Personen finden, die die Aufgaben übernehmen wollen.